Wie die Süddeutsche Zeitung am 4. Januar 2018 berichtet, haben die erneuerbaren Energien zum ersten Mal den kompletten Strombedarf Deutschlands gedeckt – geschehen am Neujahrstag am frühen Morgen. Hauptlieferant war die Windkraft.
Am 1. Januar 2018 um 6 Uhr morgens ist es soweit: Deutschland wird vollständig mit Ökostrom versorgt. Das liegt natürlich zum einen an dem geringen Strombedarf, den ein Morgen an einem Feiertag mit sich bringt. Nur bei knapp 41 000 Megawattstunden lag der Verbrauch. An normalen Werktagen ist er beinahe doppelt so hoch. Andererseits wehte aber auch ein kräftiger Wind.
Allein die Windenergieanlagen sicherten 85 Prozent der Stromnachfrage am Neujahrsmorgen. Den Rest steuerten Wasser- und Biomassekraftwerke bei. Die Sonne sorgte erst mittags für zusätzlichen Ökostrom.
Durch den Stromüberschuss fiel der Preis am frühen Neujahrsmorgen sogar auf minus 76 Euro pro Megawattstunde, was zu massiven Stromexporten führte. Wer Strom erzeugte, musste also draufzahlen, um ihn zu veräußern. Das liegt hauptsächlich an den unflexiblen konventionellen Kraftwerken, die unentwegt weiterproduzieren. Auch aus diesem Grund exportiert Deutschland immer mehr Strom in die Nachbarländer – 2017 sieben Prozent mehr als 2016.
Mit dem folgenden Sturmtief Burglind wurden derweil neue Rekorde erreicht: Am 3. Januar produzierten deutsche Windenergieanlagen 925 Gigawattstunden Strom. Die Gesamtleistung aller erneuerbaren Energien liegt mittlerweile bei 113 Gigawatt. Die Hälfte davon steuert die Windkraft bei.