Kohlekraftwerke nicht mehr versichern, Investments aus Kohleunternehmen abziehen – diese Schritte will nun der Versicherungskonzern Allianz gehen, so berichtet die Frankfurter Allgemeine am 4. Mai 2018.
Das Dax-Unternehmen aus München investiert bereits seit 2015 nicht mehr in Firmen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit dem Abbau von Kohle oder mit Kohlestrom verdienen. Jetzt hat sich die Allianz entschieden, diesen Weg weiterzugehen: keine Einzelversicherungen mehr für Kohlekraftwerke und den Kohleabbau und keine Investitionen in Unternehmen, die durch umfangreichen Zubau von Kohlekraftwerken das Ziel des Pariser Klimaabkommens gefährden. Diese Sofortmaßnahmen kosten das Unternehmen einen größeren zweistelligen Millionenbetrag.
Bis 2040 will sich die Allianz schrittweise ganz aus der Kohle zurückziehen. Bis dahin können sich Energieversorger, die neben Kohle auch andere fossile Brennstoffe oder erneuerbare Energieträger verwenden, versichert bleiben.
Umweltinitiativen kritisieren Konzerne wie die Allianz schon lange wegen der Versicherung und Finanzierung von schmutzigen Kraftwerken. Der Strategiewechsel könnte ein Versuch sein, die Kritiker zu besänftigen und sich auf den Ausstieg aus der Kohleverstromung vorzubereiten.