Alte Bergewerke die Stromspeicher für die Energiewende

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 07.01.2014, wie mithilfe von Pumpspeicherkraftwerken Strom aus erneuerbaren Energien genau dann verfügbar gemacht werden kann, wenn er gebraucht wird. Dazu wird überschüssige Energie in stillgelegten Bergwerken gespeichert.

In Deutschland wird genug Strom produziert. Aber oft ist er nicht zur rechten Zeit am rechten Ort verfügbar. Dies führt dazu, dass die Energieversorger im Ausland dafür bezahlen, damit dort der Überschuss abgenommen wird. Besteht wieder erhöhter Bedarf, wird Strom teuer aus dem Ausland bezogen. Um künftig nicht auf dieses kostspielige Verfahren angewiesen zu sein, sind Pumpspeicherkraftwerke nötig. Dabei wird mit überschüssigem Strom Wasser aus tiefen Becken oder einem See in höhere Lagen gepumpt. Wird dann Strom benötigt, lässt man das Wasser wieder zurückfließen und treibt damit eine Turbine an. Der Wirkungsgrad liegt dabei bei akzeptablen 75 Prozent.

Ein grundlegendes Problem ist es, geeignete Standorte zu finden, um die Zahl der rund 40 Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland zu erhöhen, so das Blatt weiter. Eine vielversprechende Möglichkeit sind alte Bergwerkstollen. Da praktisch die ganze Anlage unter Tage installiert werden kann, gäbe es so gut wie keinen Flächenverbrauch. Es fehlt lediglich an der Erprobung dieser Idee. Ein vom Bundesumweltministerium gefördertes Forschungsprojekt unter der Leitung des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen hat berechnet, dass 104 ehemalige Erzbergwerke als neue Standorte in Deutschland infrage kommen. In zwei Fallbeispielen wird nun untersucht, wie sich das Vorhaben umsetzen lässt.

Allerdings könnte eine weite Verbreitung an den Kosten scheitern. So betragen die Investitionen hier etwa 1.800 Euro pro Kilowatt. Bei Pumpspeicherkraftwerken über Tage liegen sie dagegen zwischen 650 und 1.435 Euro. Doch aufgrund der fehlenden Akzeptanz in der Bevölkerung, wird es den Forschern zufolge kaum Genehmigungen für neue Pumpspeicherkraftwerke dieser Art geben – und falls doch, müsse man mit hohen Kosten für Ausgleichsmaßnahmen rechnen. Anreize für Investitionen könnten zusätzliche Einnahmen durch die reine Bereitstellung der Kapazitäten darstellen. Für die weitere Forschung stehen bis 2017 rund 200 Millionen Euro bereit.