Britische AKW: Pannenserie hält an – Windenergie springt ein

Fünf der 16 britischen Atomkraftwerke nicht am Netz? Pannen machen einen sicheren Betrieb der britischen AKW unmöglich, so berichtet das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) am 20. August 2014 auf seiner Homepage. Dass trotzdem kein Versorgungsengpass entsteht, ist der Windenergie zu verdanken, die auf hohem Niveau Strom produziert.

Die 16 AKW Großbritanniens, die alle zwischen 1970 und 1990 ans Netz gingen, werden immer störanfälliger. So sind derzeit nur elf von ihnen aktiv. Das älteste, das walisische Kernkraftwerk Wylfa, ist bereits 43 Jahre in Betrieb. Dabei ist es lediglich auf 25 Jahre ausgelegt. Aber die britischen Behörden verlängern die Laufzeit immer wieder. Nachdem es bereits im Januar 2014 wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet wurde, musste es bereits zwei Tage nach Wiederanfahren wegen eines Dampflecks erneut außer Betrieb gestellt werden. Im AKW Heysham in North Lancashire wurden zwei der vier AKW-Blöcke nach einem Riss an einem Kessel heruntergefahren. Da im AKW Hartlepool baugleiche Kessel eingesetzt wurden, nahm man die beiden AKW-Blöcke aus Vorsichtsmaßnahme vom Netz.

Die britischen Windenergieanlagen dagegen produzieren so viel Strom wie nie. Am 17. August 2014 konnten sie sogar einen neuen Rekordwert erreichen: On- und offshore erzeugten die Anlagen durchschnittlich 5.797 MW. Diese Leistung ist auch nötig, da die Reparaturmaßnahmen an den AKWs rund zwei Monate beanspruchen sollen. Und auch dann erreicht lediglich eines der britischen AKW eine Leistung von über 1.000 MW.