Untersuchung zeigt Benachteiligung Ostdeutschlands bei der Energiewende

Die Stromkosten sind im Osten ungleich höher. Das gleiche gilt für die Netzentgelte. Und Gewinne der Solar- und Windstromproduktion wandern in den Westen: Eine von der Regierung in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Schluss, dass Ostdeutschland der Verlierer der Energiewende sei, so berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Im Osten der Republik wird überdurchschnittlich viel grüner Strom produziert. Der Anteil liegt bei knapp 30 Prozent der Bruttostromerzeugung – Tendenz steigend. Dies ist sogar so viel, dass Windstrom in den Westen oder nach Polen und Tschechien exportiert wird. Doch die Ostdeutschen profitieren davon kaum. Im Gegenteil: Sie zahlen mehr für ihren Strom und die Preise sollen bundesweit weiter steigen, so die Zeitung.

Grund für die ungleichen Strompreise sind die höheren Netzentgelte (ca. 1 Cent/kWh) im Osten. Durch die wachsende aber schwankende Einspeisemenge von Ökostrom entstehen zunehmend Regelkosten. Um diese Benachteiligung Ostdeutschlands künftig zu vermeiden, fordern die Autoren der Analyse bundesweit einheitliche Netzentgelte.

Ärgerlich für die neuen Bundesländer ist zudem, dass viele Investoren von Wind- oder Solarparks aus den alten Ländern stammen. Es fehlt an eigenem Kapital, um Projekte dieser Art zu realisieren. So fließen die Erträge mehrheitlich in den Westen. Dies sorge für Unzufriedenheit und vermindere die Akzeptanz der Energiewende, so die Autoren der Untersuchung.

Wie die FAZ weiter berichtet, enthält die Studie aber auch eine erfreuliche Statistik für Ostdeutschland: 1,8 Prozent der Arbeitnehmer im Osten sind in der Wind- oder Solarenergiebranche beschäftigt, gegenüber 1,2 Prozent im Westen. Dieser Vorsprung dürfte jedoch mittlerweile etwas geschrumpft sein, da seit der Erhebung im Jahr 2011 viele Arbeitnehmer in der Fotovoltaikbranche ihre Anstellung verloren haben.