Wachstum und Kälte lassen Energieverbrauch steigen

Erste Zahlen zum Energieverbrauch in Deutschland im ersten Quartal 2018 liegen vor. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete am 25.5.2018 über die Ergebnisse der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, die Statistiken aus allen Gebieten der Energiewirtschaft auswertet.

Der Energieverbrauch ist in Deutschland im ersten Quartal stark angestiegen, berichtet die FAZ mit Verweis auf die Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Die kühle Witterung, die anhaltende wirtschaftliche Konjunktur, aber auch das Bevölkerungswachstum führten demnach zu einer erhöhten Nachfrage nach Primärenergien (+ 5,7 Prozent) wie Öl, Gas und Kohle.

Die neuen Daten unterstreichen allerdings auch den wachsenden Anteil regenerativer Energien. Bereits im Vorjahr hatten diese einen Anteil von 13,1 Prozent am gesamtdeutschen Energieverbrauch. In diesem Jahr konnten die Erneuerbaren Energien im ersten Quartal ihren Beitrag am Energieverbrauch nochmals um 9 Prozent erhöhen. Wasserkraft ist hierbei mit 34 Prozent am stärksten, Wind kommt insgesamt auf 22 Prozent. Biomasse (4 Prozent) und Photovoltaik (6 Prozent) spielen nur eine kleine Rolle.

Der Absatz von Erdgas legte im selben Zeitraum um 20 Prozent zu, was die wachsende Bedeutung von Erdgas für die Wärmeversorgung in Deutschland widerspiegelt. Da das erste Quartal jedoch immer kühler ist, als der darauffolgende Sommer, wird sich diese Zunahme insgesamt im weiteren Jahresverlauf abschwächen.

Die Verwertung bzw. Nutzung von Mineralöl allgemein (- 1 %), Diesel- und Flugkraftstoff und Heizöl war im genannten Zeitraum rückläufig. Ebenso der Verbrauch von Steinkohle (- 12 %) und Braunkohle (- 1,5 %), da abermals weniger Kohle zu Strom- und Wärmeerzeugung verfeuert wurde. Auch in der Stahlindustrie kam weniger Koks und Kohle zum Einsatz. Allein die Kernenergie verzeichnet einen starken Zuwachs – und das trotz der Außerbetriebnahme des Kernkraftwerks Gundremmingen. Doch der Zuwachs ist eher statistischer Natur: Im Vergleichszeitraum 2017 war der Betrieb einiger Anlagen wegen mehrerer Revisionen stark eingeschränkt.

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde am 26. März 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet. Gegenwärtig (Stand: Januar 2016) sind jeweils fünf Energiewirtschaftsverbände und Forschungsinstitute Mitglied der Arbeitsgemeinschaft.