NOTES #9
Alles in Bewegung?
Neue Projekte in der Pipeline. Die Branche insgesamt kann sich vor Arbeit nicht retten. Aber wollen wir klagen? Warum auch. Die REZ hat dieses Jahr bereits eine Reihe von neuen Windparks in die Betriebsführung übernommen. Bis zum Jahresende kommen noch weitere dazu.
Brandenburg I
Ende des letzten Jahres gingen sieben neue Anlagen der 5-Megawatt-Klasse, Vestas V150 mit 5,6 MW Leistung, im Eignungsgebiet Jacobsdorf in Betrieb. Gesamtleistung des Windparks: knapp 40 Megawatt. Zeitgleich wurde auch das Umspannwerk Sieversdorf in Betrieb genommen, über das die Anlagen ins öffentliche Netz einspeisen. Bereits im September 2023 wurden zwei weitere Vestas-Anlagen in Betrieb genommen, dieses Mal jedoch V150 mit einer Nennleistung von 6 Megawatt, mithin eine Parkleistung von 12 Megawatt.
Die Inbetriebnahme war holprig, zum einen, weil der Projektleiter auf der Planungsseite krankheitsbedingt ausfiel, zum anderen, weil die Einspeisestruktur beim Netzbetreiber nicht wirklich verstanden wurde. Angesichts der Masse der Projekte, die derzeit anschließen, können solche Probleme niemanden wundern. Mittlerweile ist der Betrieb jedoch halbwegs normalisiert und auch die Vergütungen fließen so, wie gewünscht.
Die MLK hat über den Bau des Windparks in Jacobsdorf eine umfangreiche Dokumentation erstellen lassen, die mittlerweile gedruckt vorliegt und im Buchhandel erworben werden kann. Die REZ hat den Band ebenso wie die beiden Vorgängerprojekte produziert.
Rheinland I
Im laufenden Jahr wurde bislang eine Windenergieanlage in einem Projekt im Rheinland in Betrieb genommen, das zu einem größeren Projekt gehört. Die beiden Schwesteranlagen folgen nach und nach. Die in der Projektzählung dritte Anlage ist derzeit in Planung. Errichtet wurden zwei Enercon-Anlagen, eine E-160 und eine E-115. Der Standort hat Tradition, wurden hier doch zuvor drei Anlagen der 600-kW-Klasse betrieben, die seinerzeit bereits vom MLK Gründer initiiert und errichtet worden waren.
Rheinland II
In Betrieb genommen werden zudem derzeit vier Anlagen der 5-Megawatt-Klasse, jeweils Enercon-Anlagen des Typs E-160 mit einer Leistung von 5,5 Megawatt. Der Windpark hat eine Gesamtleistung von 22 Megawatt. Im Rahmen des Projektes soll unter anderem das erste Anrainerstromprojekt eines von der REZ betreuten Windparks im Rheinland umgesetzt werden.
Rheinland III
Mit einigen kleineren Projekten dringt die REZ nunmehr auch ins angestammte Rheinische Braunkohlerevier vor: Mit den Projekten Königshovener Höhe, Lövenich und Aldenhoven wird das heutige Braunkohleabbaugebiet quasi umzingelt. Übertrieben gesagt. Errichtet werden in den drei Betreibergesellschaften vier Anlagen mit einer Leistung von 5,7 resp. 6 Megawatt. Gebaut werden zwei Nordex N149 und zwei Vestas V162, insgesamt etwas mehr als 23 Megawatt Leistung.
Brandenburg II
Aber auch in Brandenburg geht es dieses Jahr noch weiter, wenn das Projektglück es will. Es kann aber auch Verschiebungen ins nächste Jahr geben, wenn Zertifizierungen oder der Netzanschluss auf sich warten lassen. Insgesamt sind hier fünf Windenergieanlagen in der Errichtung, zwei Vestas V136 mit 4,2 Megawatt Leistung, zwei Vestas V162 mit je 6 Megawatt Leistung und eine Nordex N149 mit einer Leistung von 5,7 Megawatt. Insgesamt also etwas mehr als 26 Megawatt Leistung.
Kunde droht mit Auftrag
Mehr als 130 Megawatt Leistung in 14 Projektgesellschaften sind also zwischen September 2023 und Dezember 2024 dazugekommen. Hinzu kommt der Solarpark Falkenhagen/Georgenthal mit mehr als 70 Megawatt Leistung, was die Gesamtleistung, die die REZ in kurzer Zeit übernommen hat oder übernehmen wird, auf über 200 Megawatt ansteigen lässt. Dieses Wachstum wird in den kommenden Jahren anhalten, was für die REZ erhöhte Anstrengungen bei der Entwicklung angemessener Strukturen bedeutet. Soll heißen, mehr Personal, noch bessere Strukturen und neue Hilfsmittel. Keine einfache Sache, aber wenn die Erneuerbaren die Energieversorgung übernehmen sollen, dann müssen auch die Betriebsführer mitwachsen, und dabei noch besser werden.