NOTES #8

Jetzt bewegen!

Die Energiewende ist erfolgreich – das macht Arbeit.

Foto: H. Becke

Die Stromversorgung in Deutschland wird auf erneuerbare Energien umgestellt. Das Zeitalter der fossilen Energien geht ebenso zu Ende wie hoffentlich das der Kernenergie, deren Risiken immer unkalkulierbar bleiben. Dass aber ein derart auf lange Zeit angelegtes Projekt wie die Energiewende nun Fahrt aufnimmt, führt freilich zu Anforderungen an die Branche insgesamt, aber vor allem an die Betriebsführer, die in diesem Umfang bislang unbekannt waren. Selbst kleine und mittelgroße Unternehmen werden in den kommenden Jahren ihr Portfolio vervielfachen.

Dabei wird es allerdings nicht nur um eine Erhöhung der installierten Leistung gehen, sondern auch die Zahl der zu verwaltenden Gesellschaften wird deutlich steigen. Das wird den Aufwand bei den Betreibern und Betriebsführern deutlich erhöhen: mehr Personal, eine bessere Infrastruktur, angepasste Verfahren. Das heißt allerdings nicht nur, dass es von allem mehr geben wird, die Leistungsfähigkeit der Betriebsführer wird steigen müssen. Sie werden besser werden und mehr abliefern müssen.

Normalerweise führt ein solcher Qualitätssprung umgehend zur Forderung nach mehr Automatisierung. Prozesse auf die IT zu verlagern, hat aber oft die Konsequenz, dass Inhalte nicht mehr angemessen bewertet und ausgewertet werden können. Ob ein Messinstrument ausgefallen oder eine Anlage umgefallen ist, macht dann – böse formuliert – keinen Unterschied mehr. Alles wird in der Liste gleich, auch wenn im zweiten Fall die Hektik nicht lange auf sich warten lassen wird. Aber extreme Beispiele sind ja auch dafür da, Probleme klarer zu machen.

Und in diesem Fall wird es intelligente Lösungen geben müssen, die den Betriebsführern und Betreibern helfen, aber eben auch ein neuer kooperativer Ansatz, der es Betriebsführern erlaubt, zusammenzuarbeiten, statt sich gegenseitig die Butter vom Brot zu nehmen.

Worin solche Ansätze bestehen können? Um so etwas zu entwickeln, sind alle gefordert, auch dazu genötigt, sich aus den eigenen Komfortzonen hervorzuwagen, denn die werden allzu schnell verschwunden sein. Und dann ist es vielleicht zu spät zu reagieren.

Ihre
Klaus Wolters und
Walter Delabar